Dienstag, 25. August 2009

zuckerwatte


stadtfest in thun :)) endlich gibt es wieder mal eine zuckerwatte für mich. ist jahre her seit meiner letzten. so wird es höchste zeit, wieder mal vor die zuckerwattemaschine zu stehen und auch eine zu bestellen. aber nun, die kinder drängeln sich vor mir in die reihe. die denken evtl., dass ich gar nicht am anstehen bin. nachdem ich dann ein weiteres sich-vorne-einreihendes kind darauf aufmerksam machte, dass ich ebenfalls am anstehen bin, komme ich grosses kind dann endlich auch an meine zuckerwatte. ich glaube, meine augen glänzten wie kinderaugen - schön.

durchblick

habe heute endlich die vielen fenster im 1. stock geputzt. meine arbeit habe ich am schluss auf dem sofa für einen moment genossen. nun sehe ich wieder wunderbar nach draussen. hej, ich habe ja jetzt den durchblick - war mein gedanke.

meine paar ludmildas habe ich leben lassen. die schönen netze jedoch mussten daran glauben. ich weiss aber, dass diese am abend wieder kunstvoll gesponnen sind. ich mag spinnen vor dem fenster. ich mag ihre kunst, ihr netz zu "weben" und dieses mit einem kleinen faden an einem anderen ende zu befestigen. ihre ausdauer, das netz manchmal mehrmals pro tag wieder zu reparieren, weil ich beim blumengiessen das netz versehentlich zum teil zerstört habe.

wieso ludmilas? ganz einfach... vorletztes jahr hatte sich vor unserem fenster eine kleine kreuzspinne nieder gelassen. sie bewohnte die rechte obere ecke. ihre netze wurden immer grösser und auch sie selbst wuchs von der kleinen spinne zu einer grossen spinne. da ich vielem eine übername bzw. ein kosename gebe, war diese natürlich nicht einfach die spinne vor dem fenster, sondern wurde unsere ludmilda; unser out-off-house-tier. durch die scheibe konnten wir sie bei ihrem spinnentag beobachten. sie blieb bis im herbst bei uns, wechselte manchmal von einer ecke wieder in die andere - aber sie blieb. all's sie dann eines tages nicht mehr da war, fehlte sie mir sogar auf eine art. seitdem hatten wir nie mehr so lange eine kreuzspinne vor dem fenster. keine ludmila mehr, die wir von klein her beobachten konnten bis ihr kreuz auf dem körper gut sichtbar war und sie einfach da bleibt.

ich habe mal gehört, dass kreuzspinnen vor dem fenster glück bringen.

finger weg

ich hatte 2 wochen urlaub und hatte den compi zwischendurch nur mal für eine fahrplanauskunft laufen lassen. ooooo, tat das gut - zwei wochen kein bildschirm vor der nase - keine geschäftskorrespondenz - keine so wichtig unwichtige dinge, bei denen ich mich oft im berufsalltag frage "ist das wirklich so relevant?"

zeit für mich - freiheit!

Dienstag, 4. August 2009

4 minuten

was man alles in 4 minuten kann:
- wäsche über tun
- etwas wein nachschenken
- mitschi reinholen
- oliven naschen
- wäsche an die leine
- den mond geniessen
- am feinen wein nippen
- mitschi füttern
- zur musik mitschaukeln
- "zahnsiidele"
- kerzenlichter geniessen
- zähne putzen
- den hase im mond angucken
- die stunden zählen die verbleiben, bevor der wecker wieder klingelt
- zu lieder mitsummen
- lisa "chräbele" bis sie zufrieden schnurrt
- besser die halbstunden zählen bis der wecker klingelt (klingt nach mehr schlaf als nur die stunden)
- neue fotos knippsen
- die ruhe an diesem schönen abend geniessen
- linsen raus und brille auf die nase
- einfach sein

guet nacht

kerzen


blick nach innen







blick nach draussen





königskerzli







freundeskreis












ein licht von coni







kugel-sternen-lichter











ein lichtermeer...von mir für mich :)) ein wunderschöner abend mit fast-vollmond. im hintergrund eiger, mönch und jungfrau. ich liebe diesen ausblick.

bilder hochladen...

...ein akt der geduld... ich schmücke meinen blog gerne mit fotos, aber...das braucht meine nerven. für ein foto hochladen benötigt mein compi 4 minuten. naja, ich nehme nochmals einen anlauf. ich habe sooooo schöne fotos von meiner aussicht des heutigen abends geknippst.

brunch auf dem bauernhof





war das schön, der 1. august brunch bei familie berger auf dem bauernhof in fahrni



Sonntag, 2. August 2009

lebenslauf mütterchen

Als Tochter von Werner und Margrit erblickte am 29. August 1946 Regina Monika das Licht der Welt. Zusammen mit zwei Schwestern wuchs sie in Trimbach auf und erlebte eine schöne und unbeschwerte Kindheit.

… So beginnt normalerweise ein Lebenslauf. Meistens werden dann die verschiedenen Lebensstationen der Person aufgezählt.

Als wir uns an die Lebensgeschichte von Mami machten, merkten wir, dass die Erstellung ihres Lebenslaufes aus verschiedenen Gründen nicht einfach ist. So haben wir uns entschieden, ihren Lebenslauf in einer etwas anderen Form zu verfassen. Einen Lebenslauf mit Erlebnissen, die wir 4 Kinder mit ihr hatten sowie Erzählungen von unserem Mami.

Beginnen tun wir mit der Geschichte vom Ballon und den neuen Schuhen. Als Kind hatte Mami neue Schuhe, zusammen mit einem Ballon, geschenkt bekommen. Ihr Mueti sagte ihr, sie solle sich dafür auch bei ihrem Vati bedanken. Er war im Garten am Arbeiten. So sprang Mami nach draussen und rief voller Freude „Danke för de Ballon“. An den Schuhen hatte sie sicher auch Freude. Aber der Ballon, der war für sie etwas Grossartig.

Diese Geschichte erzählte uns Mami auch immer wieder. Sie spielte sich ab, als Mami in den Kindergarten ging. Den Weg zum Kindergarten ist sie jeweils mit ihren „Kamerädli“ bis zur ersten Kurve gegangen. Danach habe sie sich hinter einem Gebüsch versteckt. Dort ass sie ihre Zuckerwürfel, die sie in ihren Schürztaschen versteckt hatte. Nach Kindergartenschluss ist sie mit ihren „Gspändli“ wieder nach Hause gelaufen. So, als ob sie auch im Kindergarten gewesen wäre.

Die Autoprüfung hatte Mami nie gemacht. Somit konnte sie im realen Leben auch nicht Autofahren. Aber in ihren Träumen fuhr sie hervorragend Auto. Voller Stolz erzählte sie uns an einem Morgen, dass sie mit dem Auto durch Olten gefahren sei. Alle Ampeln wechselten jeweils von rot auf grün und die Verkehrspolizisten gaben ihr immer den Vortritt. Der ganze Verkehr blieb stehen, damit sie mit ihrem Auto durchfahren konnte. Das Ganze untermalte sie mit entsprechenden Gesten, die uns zum Lachen brachten.

Ein weiterer Traum handelt von Kühen und spielte sich im Toggenburg ab. Dort wohnte Mami von 1984 bis 2005. Während dieser Zeit war sie Bäuerin. Als sie das erste Mal den Hof alleine hüten musste, träumte sie vorab Folgendes: Damit sie mit dem Melken pünktlich fertig wurde, begann sie damit bereits am Mittag. (Zu sagen ist, dass man eigentlich erst am Abend mit Melken beginnt). Fleissig handierte sie mit den Melkmaschinen, Kesseln und der Mistgabel. Damit alles perfekt war, hatte sie den Kühen die Klauen geschruppt und diese zusätzlich mit schwarzer Schuhwichse eingerieben. Der ganze Stall habe nur so geglänzt.
Du hast jeweils gelacht, wenn du uns diesen Traum geschildert hast.

Auf deinem Lebensweg gab es verschiedene Steine. Diese hast du auf deine Art weggeräumt. Auch wenn die Lebensumstände nicht immer einfach waren, hast du nicht aufgegeben sondern bist immer wieder aufgestanden und bist deinen Weg weitergegangen. Ein prägendes Ereignis war vor über einem Jahr die Amputation. Du hast dich aber nicht unterkriegen lassen sondern hast die neue Situation mutig und mit Geduld angepackt und das Leben auch im Rollstuhl gemeistert. Dein Lebenswille und deine Lebensfreude haben uns und ganz viele andere sehr beeindruckt. Du hast gesungen und anderen ein Lachen geschenkt. Dein Herz war gross und mit Liebe gefüllt.

Mami hatte Freude an den kleinen Dingen des Lebens. Sei es das Vogelgezwitscher, Kinder, eine bunte Blumenwiese oder Tiere. Auch über Besuch oder über einen Anruf von uns vier Kindern Carmen, Thomas, Elsbeth und Isabelle, deiner Familie oder deinem Freundeskreis hast du dich immer sehr gefreut. Ebenfalls Freude bereiten konnte man dir mit einem üppigen Salatteller. Salat – deine Lieblingsspeise. Verbunden mit dem Essen hattest du die gemeinsame Zeit sehr geschätzt. Überhaupt konnte man dich mit Zusammensein und Zeit zum „Gsprächle“ glücklich machen. Für dich war es etwas vom Schönsten, uns Kinder um dich zu haben. Es kam nicht oft vor, dass wir uns alle trafen. Vergangenen November haben wir Kinder dich mit einem gemeinsamen Essen überrascht. Zusammen mit deinem Mueti sassen 3 Generationen an einem Tisch. Die Zeit mit deinem Mueti bedeutete dir viel und war dir wichtig. Du hast diese Momente immer sehr genossen.

Am Valentinstag bist du friedlich eingeschlafen und ins andere Licht übergegangen. Es ist nicht einfach, dich loszulassen – dies braucht Zeit. Wir gönnen dir die Ruhe und den Frieden und wünschen dir von Herzen das zu Finden, was du auf Erden nicht gefunden hast.
Wir sagen dir vielen Dank für deine grenzenlose Liebe. Für das Vertrauen, dass du uns Kindern entgegen gebracht hast. Danke, für die herzlichen Umarmungen und das Gefühl, dass du stolz auf uns bist und uns lieb hast, genau so, wie wir sind. Wir sagen dir danke für alles, was du für uns getan hast und uns auf unserem Weg mitgegeben hast.

Danke an alle, die Mami Gutes getan haben, ihr Freude bereitet haben und sie auf ihrem Weg begleiteten.

Symbolisch lassen wir nach der Trauerfeier diese vier Ballone, begleitet mit all unseren guten Wünschen für dich, in die Höhe steigen mit dem Wissen, dass du diese sehen kannst und Freude hast. Du wirst immer einen Platz in unseren Herzen haben.

Tschüss Mami, Mütterchen, Regini, Monika - „uf weder luege“.

nein, ich bin nicht so wie du

ping...päng...wusch...und zuckerstöcke... es werden racketen gestartet, die zerfetzen knallfrösche zieren den boden, bunt strömt die lava aus dem vulkan, "es chlöpft ond tätscht". herr und frau schweizer sitzen zusammen, plaudern, üben sich im morgenrot daher und habens' gemütlich.
ich bin für eine woche strohwittwe. heute abend konnte ich mit zu den eltern meiner freundin. herrliche aussicht bis nach thun. wir prutzeln poulet, champignons & co. auf dem grill und spielen später "prändi dog". schön, zufrieden und gemütlich :)) die zuckerstöcke verausgaben sich zum teil fast und lassen ihren inhalt sprudelnd in die höhe schiessen. dabei schweiffen meine gedanken zurück in die vergangenheit - kinderzeit, und an dich. am 1. august färbten bei uns die zuckerstöcke und sonnen den abend in bunte farben. mit den pengalischen zündhölzer schrieb ich wörter in die luft oder liess meine arme wie es kam durch die luft schwirren. dir hattens' die zuckerstöcke angetan, die hatten dir jeweils so gefallen.
ich sehe dich hier, wie du in deinem rollstuhl den bunten funken zuguckst, während diese langsam wieder zu boden gleiten. ich kann dich singen hören, indem du mit deiner stimme mithilfst, den text von alten liedern mitzusingen. oh, was hatten wir doch viel zusammen gesungen.
heute abend klatschen wir bei vereinzelten racketen. ich erinnere mich an dein enorm lautes in-die-hände-klatschen. ich nerve mich nicht mehr daran. überhaupt störe ich mich nicht mehr an den vielen sachen, die mich noch vor nicht allzulanger zeit fast rasend gemacht hatten. ich bin mit vielem am frieden schliessen, versuche, anders damit umzugehen. bin auf eine art toleranter, für gewisses habe ich mehr verständnis. mir gelingt es, bei manchem hinter die kulisse zu blicken. vieles beginne ich zu verstehen oder mein blickwinkel verändert sich. wieso erst jetzt??? wieso nicht bereits vorher??? du hast mir deine stirn geboten. ich konnte mit dir so herrlich streiten, meine ecken abwetzen, mich wieder finden, mich orientieren. du hattest mich lieb, so wie ich bin. wir hatten oft meinungsverschiedenheit. auf meine frage, wieso wir immer und immer wieder so aneinander geraten hast du mir geantwortet: "weil wir beide so einen dickschädel haben. weisst du isabelle, wir sind uns in vielem gleich". und ich dachte mir: "oh nein, ich bin nicht so wie du. ich bin anders". ich wollte mich immer auf eine art von dir abgrenzen, nicht so sein wie du.
heute erkenne ich einiges von mir, dass ich von dir kenne. heute ist es für mich ok. heute ist es für mich schön zu fühlen, dass ich ein teil von dir bin. dass ein teil von dir in mir lebt. heute kann ichs' mehr annehmen. und doch...ich bin ich...und du bist du... du hattest das getan, was dazumal für dich im rahmen des möglichen war. für mich war es manchmal zu wenig. manchmal war es auch viel, was mir zugemutet wurde - aber ich habes' überlebt - ich lebe.

hey, hast du übrigens das riesenrad in thun gesehen? weisst du noch vor 2 jahren, als wir zusammen über den dächern von thun ein foto von uns geknippst haben? dieses sah ich dann immer, wenn du mir angerufen oder eine sms geschickt hattest. zusammen lauschten wir der musik der band und schwangen das tanzbein. wenn ich dieses jahr an einem konzert "am schluss" war, guckte ich in die gondeln und fragte mich, in welcher du wohl jetzt gerade sitzt und den schönen abend geniesst?


du fehlst mir...